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Am Ende war das große Geheimnis dann doch keines. Nach monatelangen Spekulationen stellte Apple-Chef Steve Jobs auf der Macworld in San Francisco die beiden Produkte vor, die alle Welt erwartet hatte: ein Handy auf der Basis des populären Musikspielers iPod und ein Zusatzgerät für Fernseher, das es ermöglicht, Filme, die auf einem Computer oder einem Mediaserver gespeichert sind, drahtlos auf das Heimkino zu übertragen. Erzrivale Microsoft erklärte auf der parallel laufenden CES, der Messe für Verbraucherelektronik in Las Vegas, dass eine Erweiterung seines neuen Musikspeichers Zune auf Handyfunktion nicht ausgeschlossen sei, aber keine Priorität habe.

Obwohl bereits im Vorfeld breit über iPhone und iTV spekuliert worden war, überraschte Apple mit neuartigen Technologien und eleganten Lösungen für wichtige Funktionen. Der jüngst gestiegene Aktienkurs erhielt zusätzlichen Auftrieb, nachdem Jobs erklärte, Apple sei dabei, die Telekommunikation “neu zu erfinden” und die Konkurrenz bei Handys “mit einem Satz” zu überspringen. Das iPhone ist nur etwas mehr als einen Zentimeter dick, hat einen Touchscreen, der diagonal etwa 7,6 Zentimeter misst und unter anderem zur Navigation der Funktionen dient. Das Handy kann über das Internet mit Videos und Musik von iTunes aufgeladen werden und verfügt über eine digitale Kamera mit zwei Megapixeln Auflösung. Es kommt im Juni auf den US-Markt und im Herbst nach Europa.

Das von Apple bei der Einführung von Video-Downloads über iTunes bereits angekündigte iTV-Gerät wird in den USA 299 Dollar kosten und soll bereits ab Februar verfügbar sein. Es hat eine Speicherkapazität von 40 Gigabyte, unter anderem genug für 50 Stunden Filmprogramm, die drahtlos auf bis zu fünf Geräte gleichzeitig übertragen werden können. Apple geht damit ins Zentrum des Marktes für Home-Server, die künftig CD-Sammlungen und DVDs ersetzen sollen.

Auf der CES in Las Vegas standen ebenfalls die Möglichkeiten der zentralen Speicherung und drahtlosen Verwaltung von digitaler Unterhaltung im Mittelpunkt des Interesses. So stellte auch Dell eine TV-Box für das Wohnzimmer vor, und Microsoft-Chef Bill Gates propagierte Windows Vista als Betriebssystem für die Verknüpfung von Computern und Unterhaltungsmedien.

Apple, das in den vergangenen fünf Jahren knapp 70 Millionen iPods verkauft hat und immer noch mit Abstand den Markt für digitale Musikspieler anführt, steigt mit dem iPhone in einen Markt von jährlich fast einer Milliarde Geräten und zahlreichen potenten Wettbewerbern. Apple expandiert in den neuen Markt zu einer Zeit, in der es bei iPods Anzeichen für eine Marktsättigung gibt. Gemeinsam mit Motorola war Apple im September 2005 schon einmal mit dem von Motorola entwickelten Rokr in den Markt für Musikhandys eingestiegen - allerdings ohne großen Erfolg. Die Speicherkapazität war zu klein, und die Bedienung entsprach nicht den Erwartungen der Apple-Fans.

Quelle: Handelsblatt