Nintendo profitiert von Mini-Konsole
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Japanischer Spielehersteller erwartet Verdopplung des Gewinns · Umsatzprognose angehoben · Aktie steigt
Der japanische Spielehersteller Nintendo hat seine Prognose für das Geschäftsjahr bis Ende März angehoben. Das Unternehmen geht nun von einer Verdopplung des Betriebsgewinns auf 185 Mrd. Yen (1,2 Mrd. Euro) aus. Der Hersteller begründete die positiveren Aussichten mit der weltweit großen Beliebtheit der tragbaren Spielkonsole DS. „Typischerweise sinkt nach dem Weihnachtsgeschäft die Nachfrage, in diesem Jahr beobachten wir aber keine Abschwächung“, sagte Nintendo-Chef Satoru Iwata gestern.
Der Umsatz für das Geschäftsjahr bis 31. März 2007 werde mit 900 Mrd. Yen voraussichtlich um 77 Prozent höher ausfallen als im Vorjahr, teilte Nintendo mit. Die Prognose liegt 22 Prozent über den bislang bekannt gegebenen Zielen. Der Nettogewinn soll gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich ein Zuwachs von 22 Prozent auf 120 Mrd. Yen verzeichnen. Anleger reagierten positiv. Der Aktienkurs stieg um 2,4 Prozent auf 29 150 Yen. „Einer der Gründe für die deutliche Anhebung ist, dass die DS-Verkäufe stabil blieben, selbst nach der Einführung der Wii“, sagte Iwata.
Mit der neuen Spielkonsole Wii kann der japanische Hersteller ebenfalls Erfolge verbuchen. Dem Marktforschungsunternehmen Enterbrain zufolge hat Nintendo das Gerät in Japan mehr als doppelt so oft verkauft wie Konkurrent Sony die Playstation 3. Das habe eine Umfrage unter 3500 Einzelhändlern ergeben. Von der Spielkonsole Wii wurden seit ihrer Markteinführung Anfang Dezember 1,1 Millionen Stück verkauft, von der Playstation 3 dagegen nur 534 336, seit sie am 11. November in die japanischen Läden gekommen ist.
Nintendo hob gestern das Absatzziel für die DS-Spielkonsole um 15 Prozent auf 23 Millionen Geräte an. Von der Software für die Wii-Konsole sollen mit insgesamt 21 Millionen Einheiten 23 Prozent mehr verkauft werden als ursprünglich geplant. Das Ziel, bis Ende März weltweit sechs Millionen Wii-Konsolen zu verkaufen, bestätigte der Konzern.
Die Beliebtheit der Nintendo-Spielkonsolen steht in krassem Gegensatz zur schleppenden Entwicklung bei Sonys tragbarer Konsole Playstation Portable und den Problemen mit der Playstation 3.
Die Absatzschwäche der Playstation Portable, die hohen Markteinführungskosten für die Playstation 3 und eine deutliche Preissenkung bei der neuen Spielkonsole dürften den Gewinn von Sony dieses Jahr um 200 Mrd. Yen mindern. Mit 49 980 Yen (322 Euro) kostet die Playstation 3 deutlich mehr als die Wii-Konsole, die für 25 000 Yen zu haben ist, und Microsofts Xbox 360, die für 37 900 Yen angeboten wird.
Sony teilte gestern mit, die Auslieferungen der Playstation 3 hätten in den USA die Marke von einer Million überschritten, für Japan lägen keine Zahlen vor. In Europa kommt die Konsole im März auf den Markt. Der Konzern bestätigte sein Ziel, bis Ende März weltweit sechs Millionen Stück auszuliefern.
Der Erfolg von DS und Wii stützt Nintendos Ausrichtung auf Spiele, die einfach zu nutzen sind. Starke Grafikqualität und Rechnerleistung stehen nicht an erster Stelle.
Mit der DS konnten auch Spieleneulinge, darunter auch viele Rentner und Frauen, gewonnen werden. Dazu hat die Einführung eines Gedächtnistrainingspiels und des Haustierdressurspiels „Nintendog“ beigetragen. Die Wii ist mit einem Sensor ausgestattet, der die Bewegungen des Benutzers erkennt und in das Spiel überträgt, etwa den Schwung eines Golfschlags oder einen Faustschlag beim Boxen. Bei der Playstation 3 bestehe das Hauptargument dagegen in der fortschrittlichen Technologie, die von den Softwareentwicklern noch nicht vollständig ausgenutzt werden konnte, sagte Hiroshi Kamide von KBC Securities in Tokio.
Autor: Michiyo Nakamoto
Quelle: Financial Times Deutschland
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